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93 Prozent der privaten Vermieter mit positivem Einkommen aus Vermietung und Verpachtung

In selbstgenutztem Eigentum wohnt es sich deutlich günstiger als zur Miete. Das ist das Ergebnis des "Wohnkostenreport 2020". Der Studie zufolge leben Selbstnutzer in fast allen deutschen Landkreisen günstiger als Mieter, so auch in den Metropolen.

Der Kauf einer Wohnimmobilie in Deutschland ist nach wie vor bundesweit deutlich günstiger, als diese zu mieten. Der Kostenvorteil der Nutzung einer Eigentumswohnung gegenüber einer vergleichbaren Mietwohnung lag im Jahr 2019 deutschlandweit bei 48,5 Prozent - das ist das Ergebnis des diesjährigen "Wohnkostenreports", den der Immobilienmakler Accentro herausgegeben hat. Der Studie zufolge leben Selbstnutzer in fast allen deutschen Landkreisen günstiger als Mieter, so auch in den Metropolen. Die Schere zwischen den Kosten der Selbstnutzer und den Kosten der Mieter habe sich seit dem Vorjahr sogar noch einmal ausgeweitet.

Für den "Wohnkostenreport", der bereits zum fünften Mal erschienen ist, vergleicht das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) die Wohnkosten zwischen Eigentümern und Mietern; bundesweit wurden die Mieten und Wohnnutzerkosten aller 401 Landkreise und kreisfreien Städte ausgewertet. Grundlage der Berechnung sind die Nettokaltmieten sowie die Kosten der Selbstnutzer, die sich durch den Kaufpreis, die Erwerbsnebenkosten, die Hypothekenzinsen und entgangenen Zinsen auf das Eigenkapital sowie die Instandsetzung und den Wertverzehr ergeben.

Zur Illustration rechnet das Institut der deutschen Wirtschaft einen Beispielfall wie folgt durch, wie das Fachportal "Fonds professionell" berichtet. Der Kaufpreis einer Wohnung beträgt 4.000 Euro je Quadratmeter, Erwerbsnebenkosten für Makler, Notar und Grundbucheintrag belaufen sich auf elf Prozent. Der Kaufpreis wird zu 78 Prozent über ein Darlehen finanziert, das mit 1,5 Prozent pro Jahr zu verzinsen ist. 2,5 Prozent hätte der Käufer indes für seinen Eigenkapitalanteil erwirtschaften können, wenn er ihn am Kapitalmarkt angelegt hätte. Als langfristige Preissteigerungsrate werden 2,5 Prozent angesetzt.

"Das IW hat im aktuellen Gutachten mehrere Gründe dafür identifiziert, dass Wohneigentümer günstiger wohnen als Mieter. Durch den Zinseinbruch für Hypothekendarlehen sind die bereits zuvor sehr günstigen laufenden Kosten für Wohneigentümer noch einmal gesunken. Zwar sind die Kaufpreise weiter gestiegen, jedoch nicht in einem so hohen Maße, dass sie die Einsparungen durch die niedrigeren Zinsen übertreffen konnten. Diesen Zinsvorteil genießen Mieter nicht", heißt es bei Accentro. Übrigens: 93 Prozent der privaten Vermieter hatten dem IW zufolge im Jahr 2017 ein positives Einkommen aus Vermietung und Verpachtung, das heißt, dass die Bruttomieteinnahmen die Kosten für Instandhaltung und Modernisierung überstiegen. Es lohnt sich also, Immobilien als Kapitalanlage in den Blick zu nehmen.