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Geld aus dem Unternehmensverkauf für sich arbeiten lassen

Ein Unternehmensverkauf bringt in der Regel eine interessante Summe, um daraus den Ruhestand zu gestalten. Das liquide Vermögen sollte aber so angelegt werden, dass es auch bei laufenden Ausschüttungen im Alter weiterhin rentierlich arbeitet, um so lange wie möglich erhalten zu werden.

Irgendwann ist für jeden Unternehmer die Zeit gekommen: Der Ruhestand steht vor Tür! Und oftmals geht dieser Ruhestand mit dem Verkauf des Unternehmens einher. Das führt zu einem relevanten Zufluss an Kapital, aus dem der Lebensabend finanziell gestaltet werden soll. Und im besten Falle soll das neugewonnene Vermögen auch noch ausreichen, um die Kinder und Enkelkinder durch Schenkungen und Erbschaften zu begünstigen.

Oftmals handelt es sich dabei um Summen im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Und dieses Geld müsse entsprechend professionell verwaltet werden, um davon leben zu können und die Substanz zu schützen. Es ist durchaus möglich, beispielsweise eine Million Euro so anzulegen, dass beide Anforderungen erfüllt werden. Dafür muss eine individuell passende Strategie ermittelt und konsequent durchgehalten werden. Denn: Das Geld einfach vom Konto aus zu verbrauchen, kann zu einem Problem werden. Das lässt sich einfach durchrechnen. Angenommen, der Finanzbedarf eines Senior-Unternehmers liegt bei 4.000 Euro monatlich, also 48.000 Euro jährlich. Besteht dieser Bedarf über 20 Jahre hinweg, ist die eine Million Euro aus dem Verkauf aufgebraucht – ohne Sonderausgaben, ohne Schenkungen, ohne Aussichten auf einen Nachlass.

Senior-Unternehmer benötigen eine sinnvolle Anlage- und Verbrauchsstrategie

Dazu kommen zwei weitere Probleme. Die mittlerweile deutlich steigende Inflation sorgt dafür, dass das Geld nach und nach weniger wert ist. Damit müssen im Laufe der Jahre für den echten Wert von 4.000 Euro monatlich gegebenenfalls deutlich mehr als diese 4.000 Euro entnommen werden. Das kann dazu führen, dass die eine Million Euro nicht einmal 20 Jahre ausreicht – zumal bei den Banken regelmäßig Strafgebühren für hohe Einlagen fällig werden. Allein diese durchschnittlichen 0,4 Prozent sorgen dafür, dass im ersten Jahr 4.000 Euro fällig werden, also die Entnahme für einen Monat.

Das bedeutet: Senior-Unternehmer benötigen eine sinnvolle Anlage- und Verbrauchsstrategie, um das Vermögen so lange wie möglich zu erhalten. Im Anfang steht eine ausführliche Analyse des tatsächlichen Finanzbedarfs und der Konsolidierung aller Vermögenswerte (Lebensversicherungen, Immobilien, andere Firmenbeteiligungen, berufsständische Versorgung). Erst danach steht fest, wieviel Geld der Senior-Unternehmer wirklich zum Leben braucht und ob weiteren Einkünfte, vielleicht auch über den Ehepartner oder in Form von Aussicht stehendem Erbe, zur Verfügung stehen. Gegebenenfalls können durch bestimmte Anpassungen Kostensenkungen erreicht werden, sei es bei den Versicherungen oder auch im privaten Konsum.

Konzentration auf einen konservativen und einen offensiven Teil

Auf diese Weise lässt sich recht genau ermitteln, welche Ergebnisse die Vermögensverwaltung erbringen müsse – und davon hängt eben die konkrete Anlagestrategie ab. Diese konzentriert sich üblicherweise auf einen konservativen und einen offensiven Teil. Der offensive Teil wird sehr zukunftsorientiert angelegt, um den späteren Finanzbedarf abzusichern und so hohe Renditen wie möglich zu generieren. Das verlängert den Bezug des Vermögens. Der defensive Teil dient dazu, den kurzfristigen Finanzbedarf sicherzustellen. Daher ist dafür eine Anlagestrategie notwendig, die das Vermögen sichert und zugleich kleine Gewinne zulässt, um die regelmäßigen Ausschüttungen aus dem Vermögen mit Renditen aus der Vermögensverwaltung zu unterstützen. In Zahlen bedeutet das: Der offensive Teil kann durchaus fünf Prozent jährlich erbringen, während beim defensiven Teil ein bis zwei Prozent möglich sind.

Fonds stehen für eine diversifizierte Anlagestrategie

Im offensiv ausgerichteten Portfolio kommen natürlich vorrangig Aktien und Fonds zum Einsatz. Das ist insofern kein Problem, als dass der Senior-Unternehmer durchaus mit 20 Jahren weiterer Lebensdauer rechnen kann, wenn er mit Mitte 60 in Rente geht. Das ist Zeit genug, um Aktien zu nutzen. Eine Studie zeigt: Ein breit gestreutes Aktienportfolio auf den deutschen Leitindex Dax brachte Anlegern bei einer Einmalanlage und einem Anlagehorizont von 20 Jahren im Mittel 8,9 Prozent Rendite pro Jahr.

Apropos Fonds: Diese Konzepte stehen in der Regel für eine diversifizierte Anlagestrategie und verteilen das Fondsvermögen auf viele Werte und Regionen. Aktien, Anleihen, Liquidität, alternative Investments: Das ist eine Mischung, auf die viele Fonds setzen und damit in einer Krise starke Rückgänge verhindern können, während sie in guten Phasen in der Regel in allen Bereichen stabil zulegen. Das ist gut für Unternehmer, die ein ausgewogenes Chancen-Risikoverhältnis suchen.

Wichtig ist, ein tendenziell längeres Leben einzuplanen. Wer fünf Jahre länger lebt, braucht entsprechend mehr Geld, im vorliegenden Rechenbeispiel nämlich 240.000 Euro. Das gilt es über die Anlagestrategie sicherzustellen, um nicht auf einmal das Ausgabenniveau radikal reduzieren zu müssen. Daher sind besonders Unternehmer gefragt, mit einem viel längeren Planungshorizont und eingehenden Analysen an die Ruhestandsgestaltung heranzugehen. Sie brauchen genaue Kenntnis aller vorhandenen Vermögenswerte sowie der Ansprüche im Alter, um daraus die Strategie der Kapitalanlage abzuleiten.