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Haftpflichtversicherung: Unternehmen stehen vor herausfordernder Situation

Eine neue Studie "5 Liability Risk Trends" der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) zeigt fünf neue Risikotrends auf, für die Unternehmen von Dritten in Haftung genommen werden könnten.

Sammelklagen und hohe Abfindungssummen für Geschädigte, teure Rückrufaktionen in der Automobil- und Lebensmittelindustrie, Schäden durch Proteste und Ausschreitungen sowie steigende Haftungsrisiken für Umwelt- oder Gesundheitsschäden: Die Haftungsrisiken für Unternehmen nehmen zu. Eine neue Studie "5 Liability Risk Trends" der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) zeigt fünf neue Risikotrends auf, für die Unternehmen von Dritten in Haftung genommen werden könnten. Die genannten Schadenszenarien würden durch die Coronavirus-Pandemie beeinflusst oder sogar verschärft, heißt es bei der Allianz.

"Die Prämienentwicklung auf dem Haftpflichtversicherungsmarkt für Unternehmen hat sich in den letzten Monaten gewandelt, doch der gegenläufige Schadentrend der sozialen Inflation mit Rekordabfindungszahlungen durch Gerichte in den USA hält unvermindert an. Ohnehin sind ausländische Unternehmen in den USA immer stärker exponiert. Zudem registrieren wir eine Zunahme von Rückrufaktionen insbesondere im Automobilbereich. Alle diese Entwicklungen setzen die Haftpflichtversicherer unter Druck", sagt Ciara Brady, Global Head of Liability bei AGCS. Nehme man noch die trüben wirtschaftlichen Aussichten, die politische Instabilität in einigen Ländern und die Unsicherheit im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Pandemie dazu, könne man im Bereich Haftpflicht wirklich von einem herausfordernden Markt für Kunden, Makler und Versicherer sprechen.

Unternehmen drohen im Falle von Umweltverschmutzung immer häufiger Ermittlungen


Das bedeutet, dass Unternehmen vor vielfältigen Risiken in der derzeit sehr fordernden Situation stehen. Gerade im Hinblick des Kampfes gegen den Klimawandel kommen der Luftqualität in Innenräumen und strengere Umweltauflagen eine besondere Rolle zu. "Unternehmen werden immer stärker daran gemessen, wie sie zu Umwelt- und Gesundheitsschutz und zur Ressourcenschonung beitragen. Zum einen gibt es Sorge hinsichtlich der Luftqualität in Innenräumen, weil sich die Gefahr von Legionellen- und Schimmelbildung durch die vorübergehende Schließung von Geschäftsgebäuden, Hotels, Fitnessstudios und anderen Einrichtungen während der Pandemie verschärft hat. Wenn Belüftungs- oder Wasserinstallationssysteme eine Zeit lang ruhen, sind sie anfälliger für eine Kontamination durch Bakterien. Ein Schimmelbefall wird auch dadurch befördert, dass Immobiliengesellschaften geplante Wartungs- oder Renovierungsarbeiten aufschieben", heißt es bei AGCS. Zum anderen drohten Unternehmen im Falle von Umweltverschmutzung immer häufiger Ermittlungen, Bußgelder oder die Verpflichtung zu Abhilfemaßnahmen. Eine interessante Entwicklung sei der Einsatz sogenannter "Enforcement Undertakings" in Großbritannien: Als Alternative zur Verfolgung und Bestrafung von Umweltverstößen müssten Unternehmen auf eigene Kosten "freiwillig" Umweltschäden beseitigen.

Daher sind Unternehmen gefragt, gemeinsam mit ihren Beratern sinnvolle Versicherungskonzepte zu entwickeln, um sich vor solchen und weiteren Gefahren abzusichern. Haftpflichtforderungen können schnell in die Millionen gehen, und auch kleinere Summen können Unternehmen hart treffen.