Auch wenn die Preise stark gestiegen sind, gibt es keine Blase am Immobilienmarkt, und die Möglichkeit, auch mit geringem Eigenkapital eine Renditeimmobilie zu erwerben, ist momentan günstig wie kaum jemals zuvor.
Von Markus Brochenberger, Vorstandsvorsitzender der compexx Finanz AG
An den weltweiten Kapitalmärkten geht es zu wie auf einem Schiff auf hoher See: auf und ab, auf und ab, auf und ab. Und zwar in einer solchen Taktung, dass viele Menschen davor zurückschrecken, ihr Geld in Aktien, Anleihen und Co. zu investieren. Sie suchen weiterhin lieber den Zugang zum "Betongeld", also der Geldanlage in Immobilien.
Aber auf diese Idee sind viele private und professionelle Investoren ebenso schon längst gekommen. Und das wiederum hat die Preise stark steigend lassen mit einer weiteren Tendenz nach oben. Die Immobilienpreise 2019 für Wohngebäude liegen laut Immobilienpreisindex bei 114,3 Indexpunkten im zweiten Quartal 2019. Das bedeutet, dass die Immobilienpreise beziehungsweise die Preise für Bauleistungen seit 2015 um 14,3 Prozent gestiegen sind. Seit dem zweiten Quartal 2018 sind die Baupreise in Deutschland um satte 4,7 Prozent angestiegen. Damit ist der Jahresanstieg erstmals seit 2015 nicht mehr auf einem neuen Höchststand.
Preissteigerungen in 365 von 401 Kreisen und Städten
Auch der "Postbank Wohnatlas 2019" zeigt, dass die Nachfrage nach Wohneigentum in Deutschland ungebrochen. Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise stiegen laut der Studie in 365 von 401 Kreisen und Städten im Vergleich zum Vorjahr an. Zum Vergleich: 2017 verbuchten lediglich 242 Kreise einen Preisanstieg. Und eine neue Immowelt-Studie stellt heraus, wie stark die Preise für Wohnimmobilien bis Ende 2020 steigen werden. In München beispielsweise, ohnehin die teuerste Großstadt in Deutschland, dürfte der Quadratmeter den Experten zufolge Ende nächsten Jahres 8200 Euro kosten. 2018 lag er bei 7110 Euro lag.
Der Ansatz der Investoren: Sie suchen einen sicheren Hafen in greifbaren Werten, die weit weniger stark von Spekulationen und nicht nachvollziehbaren Einschlägen betroffen sind. Und auch wenn die Preise stark gestiegen sind, gibt es keine Blase am Immobilienmarkt, und die Möglichkeit, auch mit geringem Eigenkapital eine Renditeimmobilie zu erwerben, ist momentan günstig wie kaum jemals zuvor.
Verkauf von Neubau- oder Sanierungsobjekten bringt Renditen
Das Spannende: Anleger können auch mit alternativen Konzepten von der Immobilienwirtschaft profitieren, ohne direkt ein Objekt selbst zu erwerben. Fonds stellen eine gute Alternative zum physischen Kauf und der dauerhaften Bewirtschaftung dar. Diese Finanzprodukte investieren in die Immobilienprojektentwicklung und erwirtschaften durch den Verkauf der abgeschlossenen Neubau- oder Sanierungsobjekte direkte Renditen.
Das hat mehrere Vorteile. Zum einen können Anleger auch mit kleineren Summen von renditestarken Objekten profitieren zum anderen in Projekte investieren, die sonst eher Großinvestoren vorbehalten sind, und zum dritten werden verschiedene Risikofaktoren der Direktanlage verhindert, nämlich zum einen konjunkturbedingte Preisschwankungen beim Verkauf, Vermietungsschwierigkeiten und möglicherweise hohe Unterhaltskosten sowie allzu große Klumpen bei den Investments. Schließlich zeigt die Praxis immer wieder, dass viele Investoren Objekte ausschließlich rund um ihren Kirchturm kaufen und auf diese Weise ein Portfolio aufbauen, das keinerlei Diversifikation aufweist.
Geldanlage nicht von einzelner Immobilie abhängig
Bei den meisten Immobilienprojekten im Fondsmantel handelt es sich um Investments in Neubau- oder Sanierungsobjekte mit einer vergleichsweise kurzen Laufzeit. Damit fallen viele Risiken von Käufen im Bestand weg, etwa teure Revitalisierungsmaßnahmen. Gut strukturierte Immobilienprojekte setzen genau an den Zeitpunkten an, an denen die Rentabilität von Objekten am höchsten ist. Zudem investieren die Fonds immer in mehrere Objekte. Dadurch schaffen sie eine große Sicherheit für Anleger, da der Erfolg der Geldanlage nicht von einer Immobilie abhängig ist. Die Renditeaussichten sind die gleichen wie bei direkten Immobilienkäufen, aber Fondsinvestments erfordern eben viel weniger Kapitaleinsatz. So sind beispielsweise auch Sparpläne möglich, um mit monatlichen Einzahlungen das Fondsvermögen aufzubauen.