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Immobilienkauf: Jeder Zweite wohnt noch zur Miete

Nach der Jahrtausendwende ist die sogenannte Wohneigentumsquote lediglich von 41 Prozent auf 45,5 Prozent gestiegen - seit sieben Jahren stagniert sie. Dabei ist die Situation günstig, selbstgenutztes Wohneigentum zu erwerben.

Immer weniger Menschen in Deutschland leisten sich ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung. In kaum einem anderen europäischen Land wohnen so wenige in den eigenen vier Wänden. Nach der Jahrtausendwende ist die sogenannte Wohneigentumsquote lediglich von 41 Prozent auf 45,5 Prozent gestiegen - seit sieben Jahren stagniert sie. Vor allem junge Menschen leben wieder häufiger zur Miete: 1999 betrug die Wohneigentumsquote der 25- bis 34-Jährigen 23 Prozent - im Jahr 2017 waren es nur noch zwölf Prozent. Bei den 65- bis 74-Jährigen dagegen liegt die Eigentumsquote bei 58 Prozent. Das ergibt eine Analyse auf Grundlage der Haushaltsbefragung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), auf die neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hinweist.

"Dass die jungen Generationen immer öfter zur Miete wohnen, hat mehrere Gründe. Zum einen gibt es vor allem in den Großstädten immer mehr Singlehaushalte, und Singles wohnen aufgrund der hohen Kosten, die mit dem Erwerb einer Eigentumsimmobilie verbunden sind, meist zur Miete. Zudem studieren immer mehr junge Menschen, gehen also erst in einem späteren Lebensabschnitt arbeiten und können sich die eigenen vier Wände noch nicht leisten. Bei Paaren ist die Wahrscheinlichkeit, ein Eigenheim zu besitzen, etwa dreimal höher als bei Singles", heißt es in der Studie.

Wohnimmobilie wichtig für die private Altersvorsorge


Zugleich ist die eigene Wohnimmobilie aber auch ein relevanter Baustein für den Vermögensaufbau und die private Altersvorsorge. Wer eine Belastung durch die Miete einspart, kann später gut 1000 Euro mehr im Monat zur Verfügung haben - und über den Immobilienwert verfügt der Eigentümer zusätzlich. Die Situation ist günstig, denn die Zinsen für die Immobilienfinanzierung sind historisch niedrig. Aber: Selbst bei einem Zinstiefstand und freigiebigen Finanzierern kann ein Kauf zum Risiko werden. Die Gefahren sind vielfältig und reichen von einer falschen Preisermittlung (aktuell werden Immobilien oftmals viel zu hoch bewertet) über eine unpassende Bewertung der tatsächlichen Wohnbedürfnisse bis zu einer Fehleinschätzung der eigenen finanziellen Möglichkeiten.

Die Tilgung macht den Unterschied


Die Tilgung ist entscheidend, denn diese gibt an, nach wie vielen Jahren eine Immobilie schuldenfrei ist. Und die Tilgung macht auch in den Unterschied in den Kosten der Finanzierung. Wer viel tilgt, hat seine Schulden schneller abgetragen als der, der nur wenig Spielraum zur Tilgung hat. Zum Vergleich (Musterberechnung!): Wer sich beispielsweise 140.000 Euro leiht und diese mit einem Prozent jährlich tilgt, zahlt mehr als 56 Jahre an seinem Objekt ab. Wer aber die Möglichkeit hat, drei Prozent der Darlehenssumme jährlich zu tilgen, braucht etwa 25 Jahre - aber natürlich auch monatlich wesentlich mehr Geld für die Zahlungen an die Bank.

Bei der Baufinanzierung kann einiges schieflaufen - aber gute Beratung kann diese Risiken bestmöglich eindämmen. Und dann wird der Hauskauf zu einem vollen Erfolg und einer finanziell sicheren Sache.