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Nachhaltiges Investieren ist auf dem Vormarsch

In Deutschland betrug die Gesamtsumme Nachhaltiger Geldanlagen zum 31. Dezember 2021 501,4 Milliarden Euro.

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) ist seit 2001 der Fachverband für Nachhaltige Geldanlagen im deutschsprachigen Raum. Das FNG gibt regelmäßig seinen Marktbericht über nachhaltige Geldanlagen und verantwortliche Investments in Deutschland heraus. Jetzt ist der neueste Marktbericht 2022 erschienen – mit interessanten Ergebnissen. „Nachhaltige Geldanlagen und verantwortliche Investments brechen auch im zweiten Pandemiejahr weitere Rekorde. Die Gesamtsumme verantwortlicher Investments erreichte 2021 in Deutschland eine neue Rekordmarke von 2,2 Billionen Euro“, heißt es.

Gesamtsumme um 50 Prozent gestiegen

Darin seien Nachhaltige Geldanlagen inkludiert, die um 50 Prozent auf 501,4 Milliarden Euro gestiegen seien. Dazu zählten nachhaltige Publikumsfonds, Mandate und Spezialfonds sowie nachhaltig verwaltete Kunden- und Eigenanlagen. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Gesamtsumme um 50 Prozent gestiegen, bei der letzten Erhebung habe die Wachstumsrate noch bei 25 Prozent gelegen. Der Marktanteil nachhaltiger Publikumsfonds, Mandate und Spezialfonds sei um drei Prozent auf 9,4 Prozent gewachsen. Im Detail: Insbesondere Publikumsfonds legten mit 130 Prozent noch stärker zu als in den Vorjahren und überholten die nachhaltigen Spezialfonds und Mandate deutlich. Private Anleger:innen etablieren sich als kraftvolle Wachstumstreiber – das Anlagevolumen privater Anleger:innen verdreifachte sich auf 131,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von 230 Prozent.

Rentabilität, Liquidität und Sicherheit werden um nachhaltige Kriterien ergänzt

Entsprechende Investments ergänzen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um Kriterien wie eben Umweltschutz, gute Unternehmensführung und Förderung des Allgemeinwohls. Und die sogenannte Grüne Taxonomie der Europäischen Union definiert zusätzlich europaweit, welche wirtschaftlichen Aktivitäten sich nachhaltig nennen und damit in einem als nachhaltig beworbenen Finanzprodukt stecken dürfen.

Das Interesse an dieser nachhaltigen Geldanlage ist groß. Workiva, Anbieter von Softwarelösungen für die Finanzberichterstattung, hat die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, aus der hervorgeht, „dass rund 70 Prozent der Anleger der Ansicht sind, dass Unternehmen die Verantwortung haben, ESG-Informationen gegenüber den Investoren darzulegen. Jüngere Anleger wissen, was sie wollen. Das Bewusstsein für ESG ist in der jüngeren Generation besonders hoch. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (93 Prozent) ist sich der ESG-Themen bewusst. Von dieser Gruppe gab mehr als ein Drittel (36 Prozent) an, viel darüber zu wissen“, meldet das Portal „gi Geldinstitute“.

50 Prozent des gesamten europäischen Investmentfondsvermögens

Für die Investmentexpert:innen der compexx Finanz AG, die ihre Kund:innen bei der nachhaltigen Geldanlage konsequent beraten, stehen dabei besonders Fonds im Fokus. Laut einer Studie der Unternehmensberatung PwC wird das verwaltete ESG-Fondsvermögen bis 2025 mehr als 50 Prozent des gesamten europäischen Investmentfondsvermögens ausmachen. Die Berater gehen von einem Volumen zwischen 5,5 und 7,6 Billionen Euro aus. ESG steht für den Dreischritt aus Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Gute Unternehmensführung) und bezeichnet damit die Hauptkategorien beim nachhaltigen Investieren. In der PwC-Studie wurden 200 Vermögensverwalter, 300 in Europa tätige institutionelle Anleger und über 800 europäische Privatanleger befragt, die ein geschätztes Vermögen von 14,3 Billionen US-Dollar bewegen.