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Niedrigzins bleibt für die allermeisten Sparer ein Problem

Der Anteil der Banken in Deutschland, die ihre Kundeneinlagen im Durchschnitt negativ verzinsen, nahm 2020 weiter zu. Der Internationale Währungsfonds wiederum lobt negative Leitzinsen, um Kreditvergabe und Konjunktur anzukurbeln und einen allgemeinen Preisverfall zu verhindern.

Das Thema Zinsen ist für viele Menschen ein rotes Tuch. Auf der einen Seite existieren keine sicheren Zinsprodukte mehr, sodass das Sparen nicht mehr so funktioniert wie in der Vergangenheit. Und auf der anderen Seite verlangen immer mehr Geldinstitute von Unternehmen und Otto Normalkunden Negativzinsen für größere Guthaben. So hat zuletzt die Hamburger Sparkasse, Deutschlands größte Sparkasse, die Freigrenze für Privatkunden wird von bislang 500.000 Euro zum 1. Mai auf 50.000 Euro reduziert. Für Firmenkunden sinkt sie zeitgleich von 250.000 Euro auf 100.000 Euro. Beträge, die darüber hinausgehen, werden mit Gebühren – sogenannten Negativzinsen – in Höhe von 0,5 Prozent belegt. Das erste Institut berechnet sogar ab jeweils 10.000 Euro auf dem privaten Tagesgeld- und Girokonto offiziell ein Verwahrentgelt von 0,75 Prozent pro Jahr.

„Der Anteil der Banken in Deutschland, die ihre Kundeneinlagen im Durchschnitt negativ verzinsen, nahm 2020 weiter zu“, heißt es bei der Deutschen Bundesbank. Der Hintergrund: Geschäftsbanken müssen aktuell 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der EZB parken. Auch wenn es inzwischen Freibeträge für bestimmte Summen gibt, bleibt dies für die Branche eine Milliardenbelastung.

Inflation nicht außer Acht lassen

Damit sind niedrige Zinsen für die allermeisten Anleger keine Freude. Oder vielleicht doch? Sehr wohl, glaubt man einer Studie des Internationalen Währungsfonds. Der niedrige Leitzins sei für viele Verbraucher von Vorteil. Laut der Erhebung tragen negative Leitzinsen dazu bei, Kreditvergabe und Konjunktur anzukurbeln und einen allgemeinen Preisverfall zu verhindern, berichtet das Fachportal „Fonds professionell“ mit Bezug zur „Süddeutsche Zeitung“ (SZ). „Es war auf jeden Fall richtig, das Instrument in den Instrumentenkasten aufzunehmen“, sagt Gaston Gelos, Leiter der Abteilung Geldpolitik beim IWF, laut des Artikels. Dass die Negativzinsen so ein schlechtes Image hätten, liege seiner Meinung nach an einigen Missverständnissen. Ohne ein Durchbrechen der Nulllinie hätten die Notenbanken keine Möglichkeit mehr gehabt, die Konjunktur mit Mitteln der klassischen Geldpolitik zu stimulieren. Entgegen mancher Kritik seien sie also nicht Verursacher der allgemeinen Zinsentwicklung, sondern Leidtragende.

Zudem werde in der Diskussion um den niedrigen Leitzins zudem oft die Inflation außer Acht gelassen. Denn ob man Geld gewinne oder verliere, hänge nicht nur vom Zinssatz ab. Gaston Gelos fragt: „Was nutzt mir ein Nominalzins von drei Prozent, wenn die Inflationsrate bei vier Prozent liegt: Mein Geld verliert dann trotz positivem Zins an Wert.“ Natürlich müsse man darauf achten, dass die Niedrigzinspolitik nicht in zu hohen Schulden und Spekulationsblasen münde. Bislang allerdings gebe es keine Hinweise darauf.

Trotz allem ist der Niedrigzins ein Desaster für die allermeisten Sparer. Daher ist eine professionelle und gut strukturierte Kapitalanlage unabdingbar, um diese Wertverluste zu vermeiden und vorhandenes Vermögen langfristig zu entwickeln. Das sind die wichtigen Fragen, die die Berater der compexx Finanz AG in der Beratung beantworten, um daraus ein schlüssiges Finanz- und Anlagekonzept abzuleiten. Das sollte hochindividuell und flexibel sein, und jeder Anleger hat ein anderes Verständnis von Risiko. Der eine kann mehr, der andere weniger Schwankungen wegstecken, bevor er schlaflose Nächte bekommt. Das hat auch etwas mit einer gewünschten Wertentwicklung zu tun – denn jeder Anleger möchte mit seinem Investment Geld verdienen.