Anfrage senden  Website teilen

Risiko-/Rendite-Reduktion bei der Immobilienanlage

Mehr als die Hälfte der befragten Investoren rechnet laut des Immobilien-Investitionsklima-Index von Union Investment damit, dass sich der deutsche Immobilienmarkt am schnellsten von der Corona-Pandemie erholen wird, allen voran Berlin und Frankfurt. Das Betongold steht generell weiterhin bei den Anlegern hoch im Kurs.

Durch die Corona-Krise haben sich Strategien, in Immobilien zu investieren, deutlich verändert. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des Immobilien-Investitionsklima-Index von Union Investment, der auf der systematischen Befragung von 150 professionellen Immobilieninvestoren in Deutschland, Großbritannien und Frankreich beruht. 58 Prozent der Befragten reduzieren das Risiko bei ihren Immobilieninvestitionen und nehmen zugleich in Kauf, dass sich die Rendite ebenfalls reduziert. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie verfolgten diese Strategie mit nur 35 Prozent der Befragten deutlich weniger. In Großbritannien sind es sogar 79 Prozent, die die Risiko-/Rendite-Reduktion als ihr Hauptanlagemotiv angeben. Darüber berichtet das Fachmagazin "Fonds professionell".

Mehr als die Hälfte der befragten Investoren rechnet laut dem Bericht damit, dass sich der deutsche Immobilienmarkt am schnellsten von der Corona-Pandemie erholen wird, allen voran Berlin und Frankfurt. Auch in den anderen Ländern sind es vor allem die Metropolen, denen zugetraut wird, zeitnah wieder Fuß zu fassen: Paris, London und Stockholm.

Die Zinsen werden weiterhin sehr niedrig bleiben


Das Betongold steht generell weiterhin bei den Anlegern hoch im Kurs. Damit wollen sie einen sicheren Hafen in greifbaren Werten einfahren, die weit weniger stark von Spekulationen und nicht nachvollziehbaren Einschlägen betroffen sind. Das gilt für Immobilien auch weiterhin, auch wenn die Preise eigentlich flächendeckend steigend und steigend. Es gibt und gab keine Blase am Immobilienmarkt und die Möglichkeit, auch mit geringem Eigenkapital eine Renditeimmobilie zu erwerben, ist momentan günstig wie kaum jemals zuvor. Es lassen sich Darlehenszinsen von um die zwei Prozent realisieren, was eine hohe Tilgung möglich macht - und das in der Regel allein über die Mieteinnahmen. Der weitere Vorteil: Die Zinsen werden durch die rasant steigende Staatsverschuldung zur Unterstützung der Wirtschaft in der Folge der Corona-Pandemie auch weiterhin sehr niedrig bleiben. Es ist davon auszugehen, dass wir noch ein Jahrzehnt auf (wenn überhaupt) Nullzinsniveau sehen werden.

Das zeigt eine Musterberechnung. Wer heute eine Eigentumswohnung für 200.000 Euro erwirbt und mit 160.000 Euro zu durchschnittlich zwei Prozent finanziert, besitzt bei einer Mietrendite von vier Prozent nach 25 Jahren eine schuldenfreie Immobilie - und nach jetzigem Wert jährliche Mieteinnahmen von rund 8000 Euro. Abzüglich einer Investitionsrücklage bleibt dann immer noch genügend Geld zur Verfügung, um den gewohnten Lebensstandard zu erhalten. Und die Immobilie selbst hat ja auch einen Wert.

Immobilienprojekte im Fondsmantel sind lohnenswert


Eine Alternative zum Direktkauf eines Mehrfamilienhauses oder eines Portfolios an Eigentumswohnungen sind Fonds, die in die Immobilienprojektentwicklung investieren und durch den Verkauf der abgeschlossenen Neubau- oder Sanierungsobjekte direkte Renditen erwirtschaften. Das kann verschiedene Risikofaktoren bei der Direktanlage verhindern, nämlich zum einen konjunkturbedingte Preisschwankungen beim Verkauf, Vermietungsschwierigkeiten und möglicherweise hohe Unterhaltskosten - zum anderen aber auch allzu große Klumpen bei den Investments: Denn die Praxis zeigt: Viele Investoren kaufen Objekte ausschließlich rund um ihren Kirchturm und bauen auf diese Weise ein Portfolio auf, das keinerlei Diversifikation aufweist.

Bei solchen Immobilienprojekten im Fondsmantel handelt es sich um Investments in Neubau- oder Sanierungsobjekte mit einer vergleichsweise kurzen Laufzeit. Damit fallen viele Risiken von Käufen im Bestand weg, etwa teure Revitalisierungsmaßnahmen. Gut strukturierte Immobilienprojekte setzen genau an den Zeitpunkten an, an denen die Rentabilität von Objekten am höchsten ist. Entweder die Projektgesellschaft entwickelt ein Objekt von Grund auf und verkauft es nach Fertigstellung, oder aber sie investiert gezielt in Sanierungsobjekte, um dadurch erhebliche Wertsteigerungen zu generieren.